Auf einer so kleinen Fläche wie Formentera, auf der die Ressourcen zu Land und zu Wasser so erheblich das Leben auf der Insel bedingen, verschwimmt oft die Grenze zwischen kulturellem und natürlichem Wert. Ein Beweis dafür ist die Vielfalt unseres ethnologischen Erbes, welches ein Sinnbild der nachhaltigen Nutzung der verschiedenen natürlichen Ressourcen auf der Insel ist.
Formentera besitzt drei historische Dorfkerne: Sant Francesc Xavier, Sant Ferran de ses Roques und El Pilar de la Mola. Im Mittelpunkt aller drei befindet sich das wichtigste Gebäude, die jeweilige Pfarrkirche. Diese wird von einer Anordnung aus Plätzen und Straßen umgeben, deren Großteil mit den alten Wegen übereinstimmt, welche die verstreuten Siedlungen damals mit den Gotteshäusern verbanden.
Zum kulturellen Erbe Formenteras zählen auch Verteidigungselemente und Elemente zur Weitergabe von Informationen entlang der Küste (Wehrtürme und Leuchttürme), historische Stätten (Ses Salines, Strafkolonie von Formentera), Wege und Grenzen (Camí de sa Pujada, Mojones, Trockensteinmauern) sowie Häuser, Mehlmühlen, Zisternen und Wassertanks, Brunnen, Wasserräder, einzigartige Bäume und Trockendocks (escars) und vieles mehr.
Was das immaterielle Erbe betrifft, so sind Balladen (ballades) und Gesänge (cantades) hervorzuheben, bei denen es sich um musikalische Ausdrucksformen handelt, die bis Mitte des 20. Jahrhunderts eine wichtige Rolle für die Gesellschaft auf der Insel spielten. Auch die Erwähnung der Caramelles darf nicht vergessen werden: Gesänge, die von Männern mit musikalischer Begleitung vorgetragen werden und die eng mit den zwei wichtigsten Feierlichkeiten des liturgischen Kalenders zusammenhängen – Weihnachten und Ostern.
Nähere Informationen finden Sie im Katalog über das Kulturerbe.