Die durchgängige stabile Besiedlung Formenteras ist bereits seit Ende des dritten Jahrtausends v. Chr. dokumentiert, wenngleich bis dato nicht bekannt ist, wann genau die Besiedlung der Insel begann. Aus dieser Epoche stammt die megalithische Grabstätte Ca na Costa.
Auch die archäologischen Fundstätten Cap de Barbaria I, II und III gehen auf prähistorische Epoche zurück, wenngleich sie etwas später als die oben genannte Grabstätte entstanden. Von den zahlreichen archäologischen Stätten, die eine Besiedlung in der Antike belegen, ist insbesondere die Ausgrabungsstätte Can Blai hervorzuheben, eine Festungsanlage aus der Zeit des Römischen Reichs.
Nach der Vorherrschaft der Araber fielen Ibiza und Formentera 1235 unter die Krone von Aragón. Allerdings verstärkten sich die Schwierigkeiten bei der Ansiedlung neuer Bevölkerung auf der Insel insbesondere ab der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts aufgrund der Pest bzw. des schwarzen Todes, wie diese Krankheit auch bezeichnet wird, und danach wegen der drohenden Gefahr von Piratenangriffen. Es wurden unzählige Versuche unternommen, Formentera zu besiedeln, jedoch blieben diese bis zum Ende des 17. Jahrhunderts ohne Erfolg. Die Anstrengungen waren letzten Endes nicht umsonst: So zeichnete sich im Laufe des 18. Jahrhunderts ein Bevölkerungszuwachs ausgehend von Ibiza ab.
Die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ist auf Formentera gekennzeichnet von einer Phase erheblicher und rascher Veränderungen auf ökologischer, gesellschaftlicher und kultureller Ebene. Ausgehend von einer Lebensweise, die man als traditionell beschreiben könnte und die sich auf die wirtschaftliche Selbstversorgung stützte, entwickelte sich ein auf dem Dienstleistungssektor basierendes System rund um den Tourismus als Hauptwirtschaftsmotor. Dieser Umstand ging einher mit der zunehmenden Aufgabe früherer Praktiken zugunsten anderer, die mehr der globalisierten Welt entsprachen. Der Tourismus veränderte auf radikale Weise die Wirtschaft und die Gesellschaft auf der Insel.
Für vertiefende Informationen zur Geschichte Formenteras empfehlen wir Ihnen zusätzlich zu der am Ende dieses Artikels aufgeführten Bibliografie die Enzyklopädie Enciclopedia de Eivissa i Formentera. Weitere Information bieten unser Katalog über das Welterbe, ein Besuch der ethnografischen Sammlung von Formentera oder des Bild- und Tonarchivs von Formentera.
EMPFOHLENE BIBLIOGRAFIE
- COLOMAR Ferrer, Santiago, Formentera a l’època contemporània (1782-2007). Edicions Documenta Balear (Col·lecció “Quaderns d’història contemporània de les Balears” ; 65), Palma (Illes Balears), 2009. ISBN 978-84-92703-21-0
- GORDILLO Courcières, José Luis, Un combate naval en Formentera. Editor José Luis Gordillo Courcières, Valencia, 1993. ISBN 84-600-5533-5
- PARRON i Guasch, Artur, La guerra civil a Eivissa i Formentera (1936-1939). Edicions Documenta Balear (Col·lecció “Quaderns d’història contemporània de les Balears” ; 21), Palma (Illes Balears), 2000. ISBN 84-89068-76-7
- MARI Cardona, Joan, Illes Pitiüses III. Formentera. Institut d’Estudis Eivissencs, Eivissa, 1983. ISBN 84-00-05362-1